Sichtungsschießen vom 23.-25.04.2021 im Bundesleistungszentrum Kienbaum/Berlin – ein Erfahrungsbericht von Max Moulliet

Mitten in der Hallensaison erhielt ich ungefähr 5 Wochen vor dem Turnier eine Einladung am 1. Juniorencup für Recurvebogen auf dem bekannten Bundesleistungszentrum Kienbaum nahe Berlin teilzunehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich zwar fast täglich im Kraft-, Ausdauer- und auch Bogentraining, aber auf die Hallenentfernung von 18 Meter eingestellt. Und wie alle Schützen Corona bedingt im Training eingeschränkt, Landeskadertraining war seit Monaten nicht möglich. Schnell kamen zur Freude über die Einladung Hektik auf, beim Juniorencup musste ja alles passen. Mit Unterstützung meiner Vereinstrainer und Mannschaftskollegen musste der Bogen schnell auf die 60-Meter-Wettkampfdistanz umgestellt werden, neue Pfeile mussten her, da die alten nicht mehr passten, neue Sehnen mussten her und natürlich bei jedem Wetter auf die 60m-Wettkampfdistanz im Freien trainiert werden.

In der Woche vor dem Wettkampf fand noch ein Corona konformes Training mit den Landeskadertrainern statt, ein Corona Test musste beim Hausarzt gemacht werden und freitagvormittags ging es mit dem Auto endlich los Richtung Berlin. Landestrainer Michael Jeschur, Bogenschützin Justine-Sophie Morgenstern aus Schopp und ich. Am Bundesleistungszentrum Kienbaum angekommen, mussten wir zuerst die negativen Testergebnisse vorweisen um überhaupt das Gelände betreten zu dürfen. Nach einer kurzen Einweisung über die geltenden Regeln konnten wir unsere Zimmer beziehen und trafen uns zum Abendessen mit den anderen Teilnehmern, deren Trainern und Vertretern des Bundestrainerstabs.

Samstagmorgens nach dem Frühstück stellte jeder Teilnehmer selbst seine Bogenscheibe auf und richte sich „häuslich ein“, bevor mit einem freien Training gestartet wurde. In meiner Altersklasse konnte ich mich als Landeskadermitglied gegen Schützen aus den beiden höheren Kadern, dem Bundes-Nachwuchskader 1 und 2, durchsetzen. Mit Tipps von meinem Landestrainer instruiert ging es nach dem Mittagessen dann endlich los. Einschießen, Wettkampf und ein spannendes Finalschießen folgte. Kühle Temperaturen und Wind stellten alle Teilnehmer auf die Probe, die Ergebnisse lagen daher häufig hinter den Erwartungen der einzelnen Schützen. Trotz meines 1. Platzes am Ende des Tages war ich mit meinen Ergebnissen nicht ganz zufrieden, ich hatte mir mehr Ringe erhofft. Nach dem Abendessen trafen sich alle Teilnehmer nochmals und tauschten aktuelle Informationen aus.

Sonntagmorgens räumten wir vor dem Frühstück noch die Zimmer, bevor es bei ähnlich miesem Wetter wieder darum ging, möglichst viel der 72 Pfeile ins Gold zu schießen. Nach einem kurzen internen Motivationsgespräch der drei Pfälzer untereinander ging es wieder los, diesmal bei kaltem, windigem Nieselwetter. Nach einem spannenden Wettkampf und einem schwächeren zweiten Durchgang gelang es mir, durch mehr 10er Treffer auf die 60m Distanz den 1. Platz ringgleich zu behaupten und glücklich die Heimfahrt anzutreten.

Insgesamt war es ein tolles Wochenende auf einem super Sportgelände mit Konkurrenten auf hohem Niveau! Dies hat mir neben vielen (Wettkampf-) Erfahrungen die Möglichkeit gegeben, mich zu präsentieren und bestätigt mich darin, dass regelmäßiges, hartes Training sich auszahlt. Wichtig ist aber auch, Unterstützung und Rückhalt in einen Verein und bei Trainern zu haben. Danke euch allen.

Max Moulliet